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Conference USA Indoor Track & Field Championships 2023

Saison 2/3 ist offiziell Geschichte - Die Zeit rast.


Die gute Hallenbahn....zugegeben es war die vergangenen Jahre speziell dort ein Kampf. In Amerika hatte ich meinen ersten Kontakt mit einem Bahnwettkampf - und dann gleich in der Halle auf einer 200m Bahn, die auch noch schief ist. Ich erinnere mich heute noch wie ich das erste mal wie ein verschreckter Hase auf der Bahn stand, und die Spirale ihren Lauf nahm - heraus kam ich bis vor 2 Wochen aus dieser nicht. Das Rennen dort ist intensiv und auch sehr körperlich.


Wie vor 2 Wochen mein Wettkampfwochenende verlief, so sollte nun auch mein aller letzter Hallenwettkampf ein Erfolg werden. :) Ich war ziemlich zuversichtlich und hatte richtig Lust.


Donnerstag 16.02.23

3 Uhr - Guten Morgen! Die frühe Zeit kam mir gerade recht, so viel Unterschied zu meiner normalen Aufstehzeit ist es ja gar nicht.

4 Uhr - Busabfahrt vom Oxley zum Flughafen nach Fort Lauderdale

6:30 Uhr - Flug FLL nach Atlanta

9 Uhr - Van pick up - und Essenspause

10:30 Uhr - 2 1/2 Van Fahrt nach Birmingham, Alabama

12:30 Uhr - Ankunft!


Nach etwas Ruhe, sind wir noch eine Runde laufen gegangen und danach ist nicht mehr viel passiert :)


Freitag 17.02.23

Rest day! Morgens hatten wir einen lockeren, kurzen Lauf und den Rest des Tages hatten wir frei. Ich habe einiges gearbeitet und mal die Unisachen auf Vordermann gebracht.


Samstag 18.02.23

Race day 1 - Der Wettkampftag hat erst Nachmittags um 15 Uhr mit den Vorläufen der kurzen Distanzen begonnen. Mein Start war um 18:55 Uhr- die 5,000m (endlich mal etwas längeres).


In der früh war ich kurz laufen, und danach wechselte ich zwischen Essen, Arbeit, Schlafen, und Essen her. Nach einem laaangen Tag war es endlich soweit mich aufzuwärmen. Ich war die einzige von unserem Team, die die 5,000m gelaufen ist.


23 Mädels waren am Start - und bei einer kleinen 200m Bahn ist das ganz schön viel. Es war eng an der Startlinie. Meine Taktik war einfach: das gleiche wie vor 2 Wochen, einfach laufen.

Der Startschuss viel, und knapp 10 Sekunden später der 2. Schuss - es gab einen Sturz. Alles von Anfang. (Also sowas habe ich bei einem 5er noch nie erlebt, haha).


Der 2. Start war erfolgreich, auch wenn es trotzdem turbulent umherging. 25 Runden waren zu bewältigen.

Das Rennen nahm seinen Lauf, ich war stets aktiv und wach. Das Tempo war gemächlich - langsam....dieses Taktik Rennen ist doch wirklich nervenaufreibend. Die ersten 3 Kilometer vom Wettkampf wurde ich selbst auf Bahn 3 außen noch geschubst. Chaos. Hin und her, es gab einige Platzwechsel um eine Position zu finden - das hat schon Energie gekostet.

Schließlich war es soweit, der Move kam von den ersten Mädels und das Tempo wurde etwas angezogen - 2 Athletinnen setzten sich ab. Mein Einsatz, dachte ich mir - und meine Reaktion folgte (vor 4 Wochen hätte ich mir das noch niemals erhoffen können). Ich hatte etwas Abstand, bin aber Runde für Runde meine Pace gelaufen; mit Erfolg: ich kam näher an Platz 2 heran. Ich hab mehrmals gerechnet ob ich mich nicht verzählt habe und auf welcher Position ich stehe. 400m vor dem Zieleinlauf habe ich sie überholt und hoffte nur, den Platz zu halten.





Ziel: Platz 2 - Silber - und eine PR von 16:58min auf die 5,000m.






Ich habe es geschafft, eine Medaille bei den Conference Champs!! Ich hätte mir das wirklich nicht errechnet. Rein körperlich hätte ich diese Leistung schon vor 4 Jahren bringen können, nur es spielt einfach deutlich mehr mit, um Leistung abrufen zu können. Es ist eine absolute Erleichterung, ich bin so glücklich.


Die Zeit ist in Ordnung, aber nicht das Beste. Ich hatte im Grunde genommen auf ein schnelleres Anfangstempo gehofft. Nun ja, bei Conference ist die Zeit nur zweitranging.


Nach meinem Wettkampf lief unsere DMR (distance medley relay) auf Platz 3!! Richtig genial.






Nach dem Lauf gabs dann Essen und ins Bett kam ich erst sehr spät. Dank der späten Koffeintablette, war meine Nacht dementsprechend kurz ;)


Sonntag 19.02.23

Race day 2 - heute ging es für die meisten unserer distance Mädels auf die 3,000m. Der Startschuss fiel um 14:20 Uhr.

kurz davor hat unsere Jess den Meistertitel in den 800m geholt. Ich bin so stolz auf sie!! Das hat Jess richtig verdient.


Die 3,000m waren auf 3 Heats aufgeteilt. Ich durfte im 3. und letzten Heat starten, da ich zu den Top 12 Zeiten auf der Distanz der diesjährigen Saison gehöre.


Der Startschuss fiel und es war deutlich ruhiger im Feld - das war schön. Ich befand mich in der ersten Hälfte im hinteren Teil, konnte mich aber auf Platz 4 vorkämpfen. Und fun fact: Zugegeben, ich stand kurz vor dem abdriften, dann kam mir nur ein Lied in den Kopf - na dann wurde "Layla" eben für eine Runde gesungen, bis ich mich wieder fasste. Aber hey, es hat gewirkt - ich konnte den Wettkampf gut beenden auch wenn mein Schlussspeed nicht ausreichend war und ich auf Platz 5 ins Ziel kam. - neue PB 9:43 min.


Absolut glücklich und zufrieden!!!!


Montag 20.02.23

Unser Flieger hob erst um 22:30 Uhr ab - Ankunft 01:30 Uhr Dienstag früh. Kurz gesagt: ein langer Tag.




SO, das war es nun mit meiner "Indoor Track - Karriere"; auch wenn ich langsam den Spaß daran finde. Ich weiß wie es jetzt geht, ein Meet wäre schon noch cool....dann ist bestimmt noch einiges an Zeit zu drücken, auf allen Distanzen!! Ich hab gehört, in Deutschland gibt es auch Hallenwettkämpfe. ;)

Egal, ich kann mit mehr als einem Lächeln von Birmingham nach Hause gehen. Ich bin erleichtert, stolz, und glücklich. Natürlich, der 2. Platz ist für mich sehr wertvoll, aber nicht alles. Auch die Zeiten, sind in Ordnung, aber noch nicht meine absolutes können.

Worauf ich am meisten stolz bin? Die Entwicklung, die keiner sieht, die keiner spürt. Die vergangenen Jahre waren ätzend, zäh und frustrierend. Es war depressiv zu sehen, dass ich ein Trainingsweltmeister bin und in Wettkämpfen keine Leistung abrufe - mit destruktivem Verhalten vom Feinsten.


Was mich antrieb, war der Gedanke, dass es irgendwann klick macht, irgendwann habe ich den Dreh raus und dann kann ich laufen - dann kann ich racen - und dann....werde ich zur Maschine.

Vielleicht war es der Autounfall vor 3 Wochen, als ich angefahren wurde. Ich hab wohl doch einen Schlag auf den Kopf bekommen und der hat einiges aus meinem Kopf radiert. Haha


Ich nehme es - und hoffe, ich kann weiter darauf aufbauen. Das vergangene Wochenende war wieder ein Schritt in die richtige Richtung. Es gibt noch Verbesserungspotential - aber mit jedem Wettkampf werde ich dazulernen. Ich bin hungrig auf mehr.


Danke an alle die immer an mich geglaubt haben, die Geduld hatten, und mich tagtäglich unterstützen.



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