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Zweite Saisonhälfte und Ausblick

Es ist schon eine Zeit vergangen, seit ich das letzte Mal von mir berichtete. Ich war einfach noch nicht bereit zu erzählen. Mein letzter Eintrag war im Juli 2023 und viel ist in der Zwischenzeit passiert.


Im Juli machte ich super Fortschritte, der Trainingseinstieg war geglückt und meine Leistung verbesserte sich stetig.


Das konnte ich direkt beim Allgäu Triathlon 2023 unter Beweis stellen. Dort ging ich über die Olympische Distanz an den Start. Es war ein brüllend heißer Tag mit sogar Neoverbot im Alpsee! Das war erst meine zweite Olympische Distanz, weshalb ich noch ziemlich unerfahren in das Rennen ging. Die Unerfahrenheit machte sich auch bemerkbar.

1. Fehlende Verpflegung. Ich hatte zwar genügend dabei - aber es haperte an der mangelnden Umsetzung. Ich bin es noch nicht gewohnt, mich bei Rennen zu verpflegen; deshalb war ich schon nach halber Strecke dehydriert hoch 1000.

2. Fehlende Taktik. Das Rennen währenddessen zu analysieren und zu planen war neu für mich. Ich verlor im Kopf, was mir den Sieg kostete.


Aber mal abgesehen davon; ich hatte beim Allgäu Triathlon einen verdammt guten Tag erwischt. Mein Schwimmen war sogar ganz "okay" für meine Verhältnisse; ein paar Schläge gab es von der Männergruppe, auf die wir aufgeschwommen sind. Das Radfahren machte dafür umso mehr Spaß - kein Wunder bei dieser Traumhaften Strecke. Die Berge bin ich gefühlt hochgeflogen - einfach spitze. Ich konnte ganz gut mit meinem Rennrad im Verhältnis zu den ganzen TT und Aeroequipment mithalten ;)

Auf der Laufstrecke war ich nur 5min hinter der Führenden Katharina Krüger. Ich war überrascht, dass es gar so wenig ist! Ich lief einen ruhigen Schritt und sammelte nach der Reihe Athleten ein. Immer nach dem Motto: Beim Laufen aufholen und Athleten einsammeln was geht....

Ich überholte Kati gut 3km vor dem Ziel - mein Fehler. Ich lief vorbei, ohne Nachzudenken. Ich war aufgrund der Hitze und der fehlenden Ernährung nicht mehr ganz so stark. Das wurde mir zum Verhängnis, denn Kati holte mich wieder ein und ich gab mich schon vor dem Ziel geschlagen. Jedoch hatte ich zum Schluss die schnellste Laufzeit der Damen und insgesamt, inklusive Männer sogar die 7.

Im Ziel: Rang 2! Klar, ich war etwas enttäuscht, aber auch ultra happy. Damit hätte ich NIEMALS gerechnet. Ganz klar, das war das Beste was passieren konnte. Ich freu mich aufs nächste Jahr!!



Der Wettkampf hat mir viel Zuversicht gegeben. Ich war gehyped und freute mich auf die restliche Saison. Es stand großes an.......bis Corona wieder zuschlug. Das 3. Mal - Es war der 31. August, als ich wieder positiv war. Positiv wollte ich gedanklich bleiben, viel mir aber mit zunehmenden Wochen schwer.

Drei Wochen mehr oder weniger Bettruhe. Es war ein auf und ab. Trainingsversuche schlugen immer wieder fehl. Es war verhext. :(


Gut 7 Tage vor meiner 1. Mitteldistanz fühlte ich mich langsam besser. Inzwischen ging es schon Ende September zu. Ich konnte meinen Körper etwas an Bewegung heranführen, aber es ging soooo langsam und es war soooo schwer. Ich fühlte mich grauenhaft und definitiv nicht bereit für ein Rennen.


Challenge Sanremo (24.9.) sollte mein Einstieg in die Mitteldistanz sein. Ich wusste, es ist riskant und ich weiß nicht ob mein Körper die Belastung stand hält - aber wenn ich das Vertrauen in mich selbst habe, dann versuche ich es. Es war auch keine Frage: Urlaub genommen, Unterkunft gebucht, Startgeld bezahlt, und und und - Das hätte mir im Herzen wehgetan.


Challenge Sanremo

Die letzten Sommertage des Jahres genießen :)

Meine Supporterin Nummer 1, aka Mama, und ich sind Donnerstag nach Italien aufgebrochen. Der Startschuss fiel am Sonntag. Das gefiel mir gut, so konnte ich meinen Körper noch etwas zur Ruhe kommen lassen. Nervös war ich definitiv - es schwirrte mir viel im Kopf herum. Vor allem der abartige Wellengang war furchteinflößend die Tage zuvor. Mir wurde allein beim Gedanken dort drin zu schwimmen übel.


Sonntag früh - der Blick aufs Meer und ich atmete erleichtert auf. Der Wettergott hat uns doch erhört. Das Wasser war ruhig und gelassen.

Ziel meiner ersten Mitteldistanz: Ins Ziel kommen, und das gesund. Zugegeben, ob ich beides schaffen würde, wusste ich nicht und habe ich auch nicht damit gerechnet.


Schwimmen - Es waren mehrere Startwellen mit jeweils 4 Starterinnen. Mutig habe ich mich vorne eingeordnet und bin mit der ersten Startwelle ins Rennen gestartet. Es waren 2 Runden zu schwimmen. Runde Nummer 1 war ganz gut - der lange Landgang war verrückt, aber die Runde 2 hat schon einige Kräfte liegen lassen.

Radfahren - Die Strecke sollte mir eigentlich in die Karten spielen. Insgesamt sind über 1000 hm zu bewältigen. Aber ich konnte meine Stärke nicht ausspielen. Ich habe schon zu viele Kräfte beim Schwimmen gelassen und ich würde die Strecke auch als Landschaftsfahrt beschreiben. Der Zustand der Strecke war katastrophal. Ich fuhr sehr vorsichtig. Im Nachhinein die richtige Entscheidung, denn es gab viele schweren Stürze. Diesmal hat die Verpflegung eigentlich ganz gut geklappt, meine Leeren aus dem Allgäu Triathlon ;). Nur hatte ich leider Pech, da bei km 60 ein sehr blödes Schlagloch meine Flasche aus der Halterung katapultiert hat. ...dann war leider alles leer.

Laufen - "lauf mit 'nem 5er Schnitt los, ganz locker"; Entschuldigung Julia, ich wusste ich bin nicht fit, aber das ist im tiefsten Keller meiner Würde. :D Also war mein Motto, ich laufe so, wie ich mich wohlfühle, reden, und noch lachen konnte. (Lachen konnte ich die letzten km nicht mehr), Gefühlt bin ich die letzten 6km eingegangen - es war einfach zu lang und zu viel.

Ziel - 1. Platz aller AK und 9. Platz inklusive Profis. Das war richtig, richtig gut für die Umstände. Ich bin immer noch überwältigt von der Erfahrung und unendlich froh, überhaupt ins Ziel gekommen zu sein. Die Erschöpfung stand mir ins Gesicht.


Das Ergebnis lässt mich hoffen, dass richtig was gehen kann, wenn ich mal fit bin ;)



Wie zu erwarten war der Wettkampf kein Zuckerschlecken für meinen Körper und nach der Krankheit ist vor der Krankheit. Ich kam leider immer noch nicht auf die Beine, wenn wundert es nach der Sonderbelastung.

Es zog sich auch noch ein paar Wochen.

Mittlerweile in Woche 6, gab es zumindest einen Location Wechsel. 1. Urlaub - Urlaub seit Jahren! Eine Woche in Söll mit meinen Eltern. Gutes Essen, Erholung, und einfach mal NICHTS tun und NICHTS denken. Das tat so gut.

Ich hab auch eingestehen müssen, psychischer Stress 24/7 von der Arbeit - ist nicht vorteilhaft für die Genesung, selbst wenn eine Sportpause besteht. Der Körper braucht Ruhe auch im Geist.



Inzwischen geht es bergauf und ich bin langsam wieder im lockeren Training angekommen. Ich freue mich jetzt schon auf die erste Woche, wenn es wieder ganz normal zugeht. :)

Die Pläne für die kommende Saison sind schon in vollem Gange...es steht einiges auf dem Plan und das Ziel Nummer 1 ist gesetzt. Aber jetzt freue mich mich erstmal auf ein paar Wochen Training und nichts weiter.


Danke an Mama und Papa, die mich endlos unterstützen. Ich bin dankbar für jeden einzelnen Moment mit euch.

Danke Julia, es war ein holpriger Start in der Heimat, aber du hast mich stets bestens supported - auf ein etwas ruhigeres und erfolgreiches nächstes Jahr ;)

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