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RADD Invitational 19.-20.01.23

Zurück in Amerika und schon mittendrin im normalen Geschehen!


Nach meiner kleinen, aber feinen Weihnachtspause in der Heimat - die wirklich gut tat - bin ich am 02.01.23 schon zurück nach Amerika geflogen. Das ALLERLETZTE MAL. Danach gibt es nur noch einen Heimflug, kaum vorstellbar!!


Die Arbeit ruft - am 03.01. sollte das normale Trainingsprogramm starten; wie gesagt sollte.

Wie schon fast gewohnt, hat es mich doch zerlegt und ich lag eine Woche krank im Bett. Der Jetlag und die Klimaanlagen verkrafte ich einfach nicht; ich brauche wirklich eine gewisse Zeit für die Akklimatisierung. Es ging mir wirklich nicht gut und außer dem Bett habe ich nicht viel gesehen.

Mit einer Woche Verzug startete ich am 09.01. wieder locker ins gewohnte Training , dazu Arbeit und die Uni begann auch wieder...mein letztes Semester an der FAU als Graduate Student (mit ein wenig extra Ladung Kurse um im Mai meinen Masterabschluss zu machen ;))


Die Woche Training verlief gut, das Wetter spielte hier in Florida etwas verrückt und es wurde richtig kalt. Mütze und Jacke waren ausgepackt - mit dem Windchill hat es sich wie 0 Grad Celsius angefühlt. - Glaubt mir, die Kälte trifft hier wirklich anders. Erlebt es, dann glaubt ihr mir ;)

Viel Zeit blieb nicht, da hieß es schon Wettkampfwoche!! Den ersten Wettkampf habe ich aufgrund meiner Krankheit abgesagt, aber jetzt war es so weit. Am 19.01.-20.01. fand mein erstes Indoor Meet der Saison statt.


Mittwoch 18.01.23

Vormittags fuhren wir in 3 Vans (Sprinter + Distance Mädels) nach Gainesville. Ja, richtig nach Gainesville, Florida. Dort wurde der erste Indoor Track in Florida überhaupt gebaut. Die Eröffnung war eine Woche zuvor! Zugegeben, das Gebäude ist noch nicht fertig gestellt, aber Hauptsache der Track steht und wir fahren "nur" 5h dorthin :D


Als wir am Nachmittag ankamen, lockerten wir noch kurz unsere Beine, holten etwas zum Essen und ich konnte zum Glück früh ins Bett gehen.


Donnerstag 19.01.23

Race Day 1. Heute stand für mich die 3.000m auf dem Programm. Der Startschuss fiel um 16:45 Uhr.

Morgens machte ich einen lockeren Lauf und verbrachte dann den Rest des Tages mit Arbeit bevor wir zum Track gefahren sind.

Aufwärmen und los gehts.


Ich bin eine 10:06 min gelaufen und war erst absolut verärgert und enttäuscht über mich. Ich habe es auch in meinen Emotionen gezeigt. Ich habe von mir einfach deutlich mehr erwartet, zumal ich diese Zeiten seit 3 Jahren toujours wiedergebe, egal wie oder wann. Mental war ich absolut im alten Muster und das war für mich im ersten Moment ein riesen Set back. Kurz alles rausgelassen, und dann wieder nach vorne geblickt - es ist Teil des Prozesses und der Start ist mir nie leicht gefallen, speziell im Track.

Im Nachhinein sehe ich meine Performance als gut an. Die vergangenen Wochen waren nicht konsistent und ich hatte mit Krankheit zu kämpfen. Es ist gut für den Einstieg. Ich muss nicht von heut auf morgen eine 9:30 laufen.

20.01.23

Race Day 2. Ich beschreibe ihn: Das Speedwork eines ganzen versäumten Jahres gut gemacht.

Los ging es mit der Meile (1609m) um 11 Uhr! Muskelkater bekomm ich meistens nicht nach einem Wettkampf, nur innerlich zehrt der Stress/Travel/Umstellung.

Wie gewohnt die Routine und los geht der Wettkampf. Es waren 3 Heats und ich war im 2; von der FAU waren einige Mädels mit am Start.

Wenn ihr das Video unten seht, dann fragt ihr euch, hat sie den Start verschlafen? Die geht das aber gemütlich an. Nein, das ist kein Ausversehen - das ist die Realität. :D


Ich war definitiv besser gestimmt und gehyped für den Lauf. Die ersten Runden lief ich auf der Außenbahn was echt nicht vorteilhaft war, aber dafür sind die kurzen Wettkämpfe für mich da, um das Gedrängel mit anderen Mädels zu lernen.

Hab mich stetig ruhig und relaxed gehalten. In der letzten Runde konnte ich einen "kleinen" Kick machen, was mich gefreut hat. Gute Progression.

Zielzeit: 5:09min - war knapp an einer PR vorbei, die ich vor 3 Jahren gestellt habe. Kann man so lassen. Da geht noch deutlich mehr, die sub 5 werden definitiv angepeilt.

Danach kurz ausgelaufen und mich direkt verpflegt (Nahrung/Trinken ist das A&O!!) bevor es weiter ging. Ich entschied mich die 800m zu laufen. Motto: Üben in der Situation zu stecken, Angst verlieren und immer weiter lernen.

Aufwärmen numero 2 des Tages und um 02:15 Uhr war der Start für die 800m Läufer. Natürlich gab es mehrere Heats. Jess und Rosa liefen im ersten Heat ein Wahnsinns Rennen - 2:06.98 min für Jess - PR und Schulrekord - dabei sah das so smooth aus. Genial!


Da lief sich mein Rennen gleich besser ;) - Der Start war besser und ich ging durch die ersten 200m in 33sek - ha, das ist fast ne PR! Denken konnte ich nicht viel, ich spürte nur wie meine Beine immer steifer wurden und mein Inneres sich zuschnürte.

Ziel Zeit: 2:24 min - is ok, kann nichts erwarten oder vergleichen, da für mich die kurzen Läufe einfach nichts sind.

Geschafft für den Tag! Oder nicht? Ich bekam am Rande mit, es wird ein Ersatz für die eine unserer 4x400m Staffeln gesucht. Klar, ich stell mich zur Verfügung - mit dem Witzgedanken, weil ich/Madlen/niemals.

Nach dem Auslaufen wurde mir das offizielle OK gegeben, ich starte. Na toll, die anderen wollten wohl nicht mehr. Ja gut, die Panik stieg sofort - wie nehme ich und gebe ich den Stab ab? In der Hand hatte ich sowas noch nie.


Gut, alles ein erstes Mal.

Aufwärmen Numero 3 und irgendwie wach werden. Mittlerweile war es fast 17 Uhr und der lange Tag machte einen müde.

Die FAU stellte 3 Teams auf; Das A-Team lieferte ab und gewannen das erste Heat. Wir, die 2 anderen Teams waren in Heat 3...und ich der Schlussläufer. Zum Glück: ich musste den Stab nur entgegen nehmen!

So nervös war ich schon lang nicht mehr. Mein Herz raste. Ansprechbar war ich nicht. Die Übergabe klappte und ich fühlte mich 100 kilo leichter. Dies hielt nur für Millisekunden bevor ich realisierte, es geht jetzt los.

Es war keine Zeit für links oder rechts zu schauen, blick so starr wie nie. Der Oberkörper so verkrampft selbst die Hand wo ich nicht den Stab in der Hand hatte. Hauptsache nicht verlieren.


Das war ein Erlebnis für sich. Es war definitiv richtig lustig und ich hatte trotzdem Spaß dabei :D

Das war das letzte Event des Tages. Wir packten zügig zusammen und holten uns dann noch etwas zum essen bevor wir nach Hause fuhren. Mitternacht lag ich dann fix und fertig im Bett.


2 Tage - 4 Wettkämpfe - eine Achterbahn der Gefühle.

Wenn ich die Tage zusammen fasse, gehe ich mit einem Lächeln nach Hause. Der Einstieg war holprig, nicht das was ich wollte, aber es war gut für den Tag und GUT für meine derzeitige Situation. Die vergangenen Wochen waren hinsichtlich des Trainings etwas gemischt. Ich hatte keinerlei speedwork oder ähnliches. Dafür habe ich mich gut geschlagen.



P.S.

Einen kleinen Fan Girl Moment hatten wir auch erlebt ;).


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